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Urlaub und Bergsport rund um die Kasseler Hütte

Die Stillupp ist ein entlegenes, auf den Hauptkamm der Zillertaler Alpen zulaufendes Tal südöstlich von Mayrhofen in Tirol. Vor einhundert Jahren gab es hier aber nicht nur ein paar Almen, sondern auch schon drei Gasthäuser zur Versorgung der Sommerfrischler. Der Talschluss war im Besitz von bäuerlichen Familien aus dem Zillertal.

Etwa 500 Höhenmeter über dem Gebiet, wo das meist enge Tal sich zu einer Hochalm weitet, fand die Alpenvereinssektion Kassel im Jahr 1921 einen Bauplatz für eine Unterkunftshütte, die als Ersatz für die 1895 erstellte und nach dem Ersten Weltkrieg an Italien gefallene Casseler Hütte im Südtiroler Reintal dienen sollte. Im Jahr 1924 wurde der Aufstiegsweg zum Bauplatz markiert und im nächsten Jahr gebaut. 1926 wurde mit dem Bau der Hütte begonnen, die schließlich am 27. August 1927 eingeweiht werden konnte.

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Grusswort des Sektionsvorsitzenden

LIEBE BERGSTEIGERIN, LIEBER BERGSTEIGER,

diese Broschüre zeigt Ihnen die vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten rund um unsere Kasseler Hütte: Einfache Wanderungen wie die Runde zur Schönen Aussicht und durch das Sonntagskar, Mehrtagestouren für erfahrene Alpinistinnen und Alpinisten, hochalpine Bergbesteigungen und natürlich Klettereien. Was auch immer Sie vorhaben, kommen Sie danach gesund wieder auf unsere Hütte. Und stoßen Sie danach auf ihren Erfolg an.

Einen engagierten Wanderführer Andreas Skorka und verschiedene erfreuliche Ereignisse hat es gebraucht, diesen Führer zu verfassen: die Übernahme der Hütte durch den Hüttenwirt Lukas, die begonnene bauliche Erweiterung der Hütte sowie die Entwicklung eines über die Kasseler Hütte laufenden alpinen Fernwanderwegs, der in dreizehn Etappen die Städte Mayrhofen in Tirol und Meran in Südtirol verbindet. Hinzu kommt das 95-jährige Jubiläum der Hütte, das die Sektion im August 2022 gefeiert hat.

Einen Tipp möchte ich Ihnen noch geben:
Viele der Touren sind im Tourenportal der Alpenvereine ausführlich beschrieben. Speichern Sie die jeweilige Karte auf Ihrem Handy, um bei schwierigen Verhältnissen offline den Weg zu finden und nehmen Sie die Sicherheitshinweise ernst.

Ich wünsche viel Freude auf Ihren Touren und angenehme Tage auf unserer Hütte.

Ihr Manfred Hesse

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In der „Stilluppe“, wie das Tal im Volksmund heißt, hatte es nie Dauersiedlungen gegeben, und das ist bis heute so geblieben. Auch wenn die Almen schon vor mehreren Jahrhunderten bewirtschaftet wurden, haben sich die Menschen hier nicht das ganze Jahr über ansiedeln können und wohl auch nicht wollen. Deswegen ist es seit jeher das am dünnsten besiedelte Seitental des Zillertals, was es – auch durch die verfügten Verkehrseinschränkungen – in besonderen Maße zu einem Naturparadies macht. Beim Spazierengehen und Wandern, beim Umherstreifen und Rasten lassen sich die Schönheiten des Tals und der Berge überhaupt entdecken und genießen. Und zu diesen Schönheiten lässt sich durchaus auch der in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts erbaute Speicher Stillupp zählen, der von dem die Schmelzwasser mehrerer Gletscher sammelnden Stilluppbach gespeist wird. Zudem ergießen sich einige besonders im Frühling eindrucksvolle Wasserfälle in den Stausee.

Egal, ob Besucherinnen oder Besucher mit dem Auto bis zur kaum wahrzunehmenden Staumauer des Speichers Stillupp fahren und auf der Straße sowie dem neu angelegten Wanderweg weiterlaufen, den Bus bis zum Ende der Asphaltstraße benutzen oder die sportliche Herausforderung einer Radtour von Mayrhofen über achthundert Höhenmeter bis zum Ende des Tals auf sich nehmen, für alle bietet sich die Einkehr in eines der drei empfehlenswerten Gasthäuser des Tals an.

Der – im wahrsten Sinne des Wortes – Höhepunkt im Stillupptal aber ist die Kasseler Hütte, die je nach den persönlichen Voraussetzungen in eineinhalb bis zweieinhalb Stunden von der Grüne Wand-Hütte aus erreicht werden kann. Bereits die Wanderung von diesem Gasthaus aus ist ein Genuss für alle, die Natur und Ursprünglichkeit lieben. Direkt nach der Taxachalpe gelangt man in den fächerförmigen Talschluss der Stillupp. Dieses Landschafts-Paradies bietet auf seinen Wiesen den weidenden Rindern reichlich Nahrung.

An der Materialseilbahn unserer Hütte beginnt dann der hervorragend angelegte Aufstieg. Die Waldgrenze wird erreicht, dann führt der Weg durch kleinwüchsiges Nadelgehölz, bis auch dieses verlassen wird. Ein erster Bachlauf wird ohne Probleme überquert, kurz danach wird die von unserer Sektion gebaute und betreute Brücke über den Sonntagskarbach überschritten, und danach geht es weitere hundert Höhenmeter im Zickzack aufwärts, bevor man auf den Aschaffenburger Höhenweg trifft. Den Weg nach rechts einschlagend fehlen jetzt nur noch knapp 150 Höhenmeter bis zu unserer Hütte.

© Sektion Kassel/Pierre Weiß
© Sektion Kassel/Pierre Weiß

Es muss hier wohl nicht betont werden, dass alle Gäste auf der gemütlichen Hütte herzlich willkommen sind und vom freund​lichen Pächter Lukas sowie seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach allen Regeln der Kunst kulinarisch verwöhnt werden. Zahlreiche Rückmeldungen im Hüttentest des DAV legen davon Zeugnis ab (und nicht nur von Qualität und Geschmack des fast schon legendären Kaiserschmarrn).

Bei schönem Wetter genießen die Gäste die wunderbare Aussicht von der Veranda ins Stillupptal, nach Westen auf den Großen Löffler und die Lapenscharte mit dem Gigalitz, dem Hausberg der benachbarten Greizer Hütte. Nach Norden geht der Blick ins weite Sonntagskar und auf den Ahornkamm. Diese grandiose Bergwelt in Verbindung mit Gastfreundschaft und köstlicher Bewirtung machen den Besuch der Kasseler Hütte für Tagesgäste zu einem unvergesslichen Tag. Wer über Nacht bleibt, wird einen stimmungsvollen Abend auf der Hütte erleben und sich dann in sein Zimmer oder Lager begeben, um den Bergerlebnissen des nächsten Tages oder auch noch mehrerer Tage entgegen zu träumen.

In der Tat bietet die Kasseler Hütte für jeden etwas: Erkundungen der Hüttenumgebung und einfache Wanderungen für Familien, die ihre Kinder an das Bergerlebnis heranführen wollen, Gipfel für Bergwanderinnen und -wanderer, bei denen sie keine Kletterkünste oder Erfahrungen auf Eis benötigen, Mehrtagestouren für konditionsstarke Menschen, Klettergarten und Klettersteig und natürlich auch die klassischen Touren auf hohe Gipfel mit Eis und Urgestein.

Die folgenden Seiten sollen davon berichten und allen Bergfreundinnen und -freunden Lust auf einen Besuch unserer Hütte machen.

Andreas Skorka

Tourenvorschläge

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WEGBESCHREIBUNG
Der Weg führt vom Bahnhof an den Ziller, dort aufwärts zur Umfahrungsstraße. Nun geht es am Zemmbach, dann am Stilluppbach entlang Richtung Stilluppklamm. Durch die Klamm steigt man auf bis zur Fahrstraße, der man ins Stillupptal folgt. Am Stilluppspeicher wird das Gasthaus Wasserfall erreicht. Nun führt die Straße am Speicher entlang. Ab dem Gasthaus Wasserfall wechselt man auf einen neuen Schotter-Wanderweg und folgt diesem weiter ins Tal hinein bis zur Grüne Wand-Hütte. Dann geht es über Weiden ins hintere Stillupptal, an der Materialseilbahn der Kasseler Hütte vorbei
und steiler durch den Wald und später über Bäche und Steinfelder, auf hervorragend angelegtem und gut markiertem Weg zur Kasseler Hütte.

Der erste große Teil der Strecke bis zum Stausee ist asphaltiert. Wer diesen Teil des Wegs zu Fuß vermeiden möchte, fährt mit dem Taxibus vom Europahaus bis zur Grüne Wand-Hütte oder mit dem Linienbus vom Bahnhof zum Gasthaus Wasserfall, von dort mit dem Shuttlebus bis zur Grüne-Wand-Hütte (s. S. 20).

HINWEISE
Strecke: 20,0 km
Dauer: 7,5 Stunden
Aufstieg: 1.735 Hm
Abstieg: 180 Hm
Tiefster Punkt: 622 m NN
Höchster Punkt: 2.177 m NN
Klass.: Talweg, blau, 1 Stelle rot

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WEGBESCHREIBUNG
Der Aufstieg beginnt in Steinhaus im Ahrntal (Südtirol) gegenüber der Bushaltestelle. Es geht am Brunnkofel vorbei und auf einem Pfad in den Wald (WW: Keilbach 4). Man erreicht das Golser Albl. Von hier geht es – immer in Nähe des Keilbachs – auf einem schönen Wanderweg zum Keilbachmoos. Nun nach rechts abbiegen und auf schmalem Pfad im steilen Gelände unterhalb der Keilbachbretter entlang nach Nordwesten, dann nach Norden durch Blockfelder zum Keilbachjoch aufsteigen. Dabei werden die obersten Felsen links umgangen. Vom Joch weglos (nun hervorragend markiert) zunächst nach Norden absteigen, auf ca. 2.730 m NN nach rechts abbiegen, dann in weitem Linksbogen, später engem Rechtsbogen bis zur Lacke gehen, dem Rest eines Gletschersees, der auf
2.500 m NN links passiert wird. Nun führt ein Wanderweg immer bergab zu dem von der Greizer Hütte kommenden Zentralalpenweg (WW), auf dem man nach rechts gehend bald die Kasseler Hütte erreicht.

Steinhaus ist mit dem PKW oder mit Bahn und Bus über Brixen und Bruneck gut erreichbar.
Der Übergang über das Keilbachjoch ist nur für erfahrene, konditionsstarke, trittsichere und schwindelfreie Bergsteigerinnen und Bergsteiger geeignet. Es besteht die Möglichkeit, die Tour mit Übernachtung im Almschank Holzer Böden aufzuteilen. Bei Nässe und Schnee kann es besonders
unterhalb der Keilbachbretter gefährlich werden. Da der Weg oberhalb des Keilbachmooses nur spärlich markiert ist, kann man zudem bei schlechten Sichtbedingungen leicht den Weg verlieren. Es wird daher besonders empfohlen, den Track im Tourenportal herunterzuladen und notfalls offline zu gehen.

HINWEIS
Strecke: 11,1 km
Dauer: 9 Stunden
Aufstieg: 1.790 Hm
Abstieg: 660 Hm
Tiefster Punkt: 1.050 m NN
Höchster Punkt: 2.833 m NN
Klass.: Alpine Route

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WEGBESCHREIBUNG
Der Zustieg von der Karl-von-Edel-Hütte zu unserer Hütte ist die erste Höhenetappe der Zillertaler Runde. Die Durchführung dieser Tour, die auch Aschaffenburger Höhenweg oder Siebenschneidensteig genannt wird, ist ein großes hochalpines Unternehmen, bei dem sieben Schneiden überwunden werden müssen. Der Reihe nach werden passiert: Popbergnieder, Krummschnabelschneide, Sommerschartl, Nofertensmauer, Weißkarjöchl, Samerkarjöchl, Sonntagskarkanzel. Kurz vor dem Weißkarjöchl befindet sich das Aschaffenburger Biwak als Notunterkunft. Je nach persönlicher Kondition und den Verhältnissen kann die Tour sich auch weit
über 10 Stunden ausdehnen. Als Alternative sollte bei schlechtem Wetter der Abstieg von der Karl-von-Edel-Hütte ins Stillupptal beim Gasthaus Wasserfall mit dem folgenden Aufstieg zu unserer Hütte in Angriff genommen werden. Die Benutzung des Shuttle-Busses vom Gasthaus zur Grüne Wand-Hütte erspart zwei Stunden Aufstieg.

Dieser hochalpine Übergang ist an spruchsvoll und nur bei guter Witterung zu begehen. Es gibt teilweise steile Grashänge und wegloses Felsblockgelände. Kein Notabstieg möglich. Die Tour erfordert Bergerfahrung, Ausdauer, Trittfestigkeit und Schwindelfreiheit. Dass die für ein solches Vorhaben nötige Ausrüstung und ausreichend Proviant mitgenommen werden, versteht sich von selbst.

HINWEISE
Strecke: 13 km
Dauer: 7-10 Stunden
Aufstieg: 760 Hm
Abstieg: 820 Hm
Tiefster Punkt: 2.030 m NN
Höchster Punkt: 2.500 m NN
Klass.: rot und schwarz

Schlechtwettervariante:

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WEGBESCHREIBUNG
Von der Greizer Hütte aus folgen wir dem Weg Nr. 502 zuerst auf Platten, dann immer steiler auf einem Pfad aufwärts bis zur tief eingeschnittenen Lapenscharte (etwa 1 ½ Stunden). 200 Hm unterhalb der Scharte zweigt links ein Steig ab, der auf den „Gerade-Noch-Dreitausender“ Gigalitz führt. Von der Scharte geht es eine gute Stunde steil bergab. An der Abzweigung zur Grüne Wand-Hütte folgt man weiter dem Weg 502 nach rechts, man erreicht die versicherte Elsenklamm, und dann führt der Weg in einem sehr weiten Bogen, den ganzen Talkessel ausgehend, mit leichten Höhenunterschieden auf unsere schon seit langem sichtbare Hütte zu. Dabei werden eine neue komfortable Hängebrücke überquert und die Porta Alpina durchschritten.

Die Greizer Hütte liegt landschaftlich sehr schön in 2.227 m Höhe – 50 Meter höher als unsere Hütte – im Floitental vor den Gletschern des Zillertaler Hauptkamms. Sie ist ein Etappenziel auf der „Zillertaler Runde“ (Berliner Höhenweg, s. S. 13). Mit dem PKW fährt man von Mayrhofen bis zum Parkplatz am Naturparkhaus in Ginzling oder weiter zur Tristenbachalm, mit dem Bus bis Ginzling. Es besteht die Möglichkeit, mit dem Wanderbus bis zur Talstation der Materialseilbahn zu fahren.
Für den Übergang zu unserer Hütte sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, besonders beim Abstieg von der Lapenscharte und – trotz guter neuer Seilversicherung und Trittstufen – in der Elsenklamm.

HINWEISE
Strecke: 9,7 km
Dauer: 6 Stunden
Aufstieg: 710 Hm
Abstieg: 760 Hm
Tiefster Punkt: 2.087 m NN
Höchster Punkt: 2.701 m NN
Klass.: blau, zwei Stellen rot

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WEGBESCHREIBUNG
Der Weg folgt für wenige Minuten dem Zentralalpenweg zur Greizer Hütte, biegt nach links ab Richtung Keilbachjoch, um sich dann nach ca. 60 Hm Aufstieg wieder nach links zu wenden (Markierung). Nun annähernd eben zur Schönen Aussicht mit dem Gedenkkreuz für frühere langjährige Hüttenwirts-Ehepaare. Der Weiterweg führt nach 300 Metern zur Sonntagskarrunde, an deren höchstem Punkt der Aufstieg zum Sonntagskarkopf abzweigt. Der Sonntagskarbach wird überquert, es folgt ein kleiner Aufstieg, dann geht es in weitem Bogen abwärts, bis man auf den
Aschaffenburger Höhenweg trifft, der unsere Hütte mit der Karl-von-Edel-Hütte verbindet. Diesem folgt man nach links. Kurz hinter dem auf einer Brücke erneut zu überquerenden Sonntagskarbach vereinigt sich der Weg mit dem aus dem Stillupptal heraufführenden Aufstieg zu unserer Hütte, die nach einem knappen Kilometer erreicht wird.

Diese Runde gilt wegen ihrer Kürze als Schlechtwettertour in Nähe unserer Hütte, wobei dann zugegebenermaßen die Schöne Aussicht ihrem Namen nicht gerecht werden kann. Die Tour kann man sich auch als Beschäftigung für den Nachmittag vornehmen, wenn man nach dem Aufstieg von der Grüne Wand-Hütte noch nicht ausgelastet ist. Vorsicht bei Nässe im kleinen Aufstieg nach der ersten Querung des Sonntagskarbachs (s.Foto).

HINWEISE
Strecke: 6,2 km
Dauer: 2:45 Stunden
Auf- und Abstieg: 500 Hm
Tiefster Punkt: 2.030 m NN
Höchster Punkt: 2.390 m NN
Klass.: blau

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WEGBESCHREIBUNG
Die Tour beginnt mit dem Übergang über das Keilbachjoch nach Steinhaus oder zu den Holzer Böden (s. S. 7). Der zweite große Aufstieg der Wanderung beginnt in Steinhaus in der Straße Unterberg. Auf dem Durreck-Höhenweg – hin und wieder kann eine Spitzkehre abgekürzt werden – wird die Bergstation der Klausbergbahn erreicht. Der Weg setzt sich – z. T. im Skigebiet – fort zum Klaussee, wobei mehrere Almen passiert werden. Der Aufstieg wird steiler, man erreicht das Klausjoch, von wo aus sich ein Abstecher zum Rauchkofel lohnt. Nun beginnt der 15 km lange Abstieg über die Pojerspitz und die Schlafhäuser (keine Übernachtung!) nach Rein in Taufers. Von der Talsohle aus geht es in zwei Stunden zur alten Kasseler Hütte (Rifugio Roma) hoch.

Rein in Taufers ist mit dem PKW oder mit Bahn und Bus über Brixen, Bruneck und Sand gut erreichbar. Ebenso wie die „Ahrntaler Schmugglerpfade“ ist auch diese Mehrtagestour nach der Markierung des Übergangs von der Kasseler Hütte über das Keilbachjoch nach Steinhaus im Ahrntal entwickelt worden. Sie verbindet unsere Hütte mit der im Jahr 1895 von unserer Sektion erbauten alten Kasseler Hütte – Luftlinie 19 km –, die jetzt der Autonomen Provinz Bozen gehört. Sinnvollerweise sollten zwei Übernachtungen eingelegt werden, die erste im Almschank Holzer Böden oder in Steinhaus, die zweite in Pojen oder Ahornach. Für den Weg über das Keilbachjoch gelten die auf Seite 5 beschriebenen Sicherheitshinweise, beim Abstieg vom Klausjoch sind ebenfalls Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung erforderlich.

HINWEISE
Strecke: 38 km
Dauer: 22 Stunden
Aufstieg: 3.600 Hm
Abstieg: 3.500 Hm
Tiefster Punkt: 1.050 m NN
Höchster Punkt: 2.833 m NN
Klass.: Alpine Route

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WEGBESCHREIBUNG
Diese Mehrtagestour beginnt am Bahnhof von Mayrhofen und führt zunächst zur Kasseler Hütte. Von dort folgt der Weg wenige Minuten dem Zentralalpenweg Richtung Greizer Hütte. Der Aufstieg beginnt am ehemaligen Gletschersee Lacke vorbei zum Keilbachjoch, dem höchsten Punkt der Tour, wo die Landesgrenze überschritten wird. Der Abstieg führt zum herrlichen Keilbachmoos und dann zum Golser Albl, einer ursprünglich gehaltenen Ziegenalm. Hier muss man sich entscheiden, welche Variante man weitergehen will:
1. Man steigt nach Steinhaus ab und wandert im Tal über Sankt Jakob, Sankt Peter, Prettau nach Kasern. Dort beginnt der Aufstieg zum Heiliggeistjöchl (Landesgrenze) mit Weiterweg zur Plauener Hütte, von wo aus der Abstieg nach Mayrhofen beginnt.
2. Vom Golser Albl geht man in 20 Minuten zum Almschank Holzer Böden und wandert am nächsten Tag zurück zum Golser Albl und dann weiter auf dem Almenweg über die Wollbachalm zur Waldner Alm, von der aus es am nächsten Tag zum Heiliggeistjöchl weitergeht.

Nach der Markierung des Übergangs von der Kasseler Hütte über das Keilbachjoch nach Steinhaus im Ahrntal im Jahr 2013 ist die Idee für diesen Rundweg von unserer Sektion verfolgt und entwickelt worden. Wegen der historisch belegten Schmuggeltätigkeit nach den beiden Weltkriegen hat die Tour den Namen „Ahrntaler Schmugglerpfade“ erhalten. Der Weg ist durchge hend beschildert und markiert, eine Beschilderung als „Ahrntaler Schmugglerpfade“ ist allerdings bisher noch nicht erfolgt.
Auch für diese Tour, insbesondere den Übergang über das Keilbachjoch, gelten die auf Seite 5 beschriebenen Sicherheitshinweise.

HINWEISE
Strecke: 83 km
Dauer: 35 Stunden
Auf- und Abstieg: 4.700 Hm
Tiefster Punkt: 622 m NN
Höchster Punkt: 2.833 m NN
Klass.: Alpine Route

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WEGBESCHREIBUNG
Dieser hochalpine Rundwanderweg geht auf Initiativen der Alpenvereinssektion Berlin zurück, die Eigentümerin von drei auf dieser Tour liegenden Hütten ist (Berliner Hütte, Furtschaglhaus, Friesenberghaus). Um den Aufstieg von Mayrhofen zur Edel-Hütte und den Aschaffenburger Höhenweg von der Edel-Hütte zur Kasseler Hütte verlängert, verbindet der Weg als Zillertaler Runde in Form eines großen U die Gemeinden Mayrhofen und Finkenberg.

Wegverlauf im Uhrzeigersinn:
1. Etappe: Mayrhofen – Karl-von-Edel-Hütte
2. Etappe: Karl-von-Edel-Hütte – Kasseler Hütte
3. Etappe: Kasseler Hütte – Greizer Hütte
4. Etappe: Greizer Hütte – Berliner Hütte
5. Etappe: Berliner Hütte – Furtschaglhaus
6. Etappe: Furtschaglhaus – Olpererhütte
7. Etappe: Olpererhütte – Friesenberghaus
8. Etappe: Friesenberghaus – Gamshütte
9. Etappe: Gamshütte – Finkenberg

Die Zillertaler Runde ist der Klassiker unter den alpinen Höhenwegen, die man sich nach dem Motto „Von Hütte zu Hütte“ erwandern kann. Bei dieser Tour handelt es sich um eine ernstes alpinistisches Unternehmen, bei dem aufgrund der teilweise langen Etappen und weiten Strecken über Blockwerk unbedingt eine gute Kondition sowie Trittsicherheit und gelegentlich auch Schwindelfreiheit erforderlich sind. Zudem ist etwas Bergerfahrung nötig. Bei Glätte oder Nässe müssen die in den Tourenbeschreibungen angegebenen Zeiten erheblich höher angesetzt werden. Bis in den Juli hinein können Schneefelder an steilen Hängen ein Weiterkommen erschweren.

HINWEISE
Strecke: 86 km
Dauer: 9 Tage
Aufstieg: 6.950 Hm
Abstieg: 6.700 Hm
Tiefster Punkt: 628 m NN
Höchster Punkt: 3.133 m NN
Klass.: Talwege bis schwarz

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WEGBESCHREIBUNG
Der Fernwanderweg Mayrhofen – Meran wurde von den Sektionsmitgliedern Andreas Skorka und Bernd Waltenberg in den Jahren 2019 bis 2023 entwickelt und abgewandert. Der Weg stellt nicht nur eine zu Fuß zurückzulegende Verbindung der beiden bekannten Urlaubsorte dar, sondern auch eine neue Führung für eine Alpenüberquerung. Unsere Hütte ist das erste Etappenziel auf dieser Tour.

Verlauf des Fernwanderwegs:
Etappe 1: Mayrhofen – Kasseler Hütte
Etappe 2: Kasseler Hütte – Holzer Böden
Etappe 3: Holzer Böden – Weißenbach (Ahrntal)
Etappe 4: Weißenbach – Chemnitzer Hütte
Etappe 5: Chemnitzer Hütte – Edelrauthütte
Etappe 6: Edelrauthütte – Brixner Hütte
Etappe 7: Brixner Hütte – Simile Mahd-Alm
Etappe 8: Simile Mahd-Alm – Maria Trens
Etappe 9: Maria Trens – Penser Joch
Etappe 10: Penser Joch – Ebenbergalm
Etappe 11: Ebenbergalm – Hirzer Hütte
Etappe 12: Hirzer Hütte – Meraner Hütte
Etappe 13: Meraner Hütte – Meran

Dieser Fernwanderweg ist nur im Internet beschrieben. Es gibt keine gedruckte Fassung, außerdem gibt es keine auf diesen Weg bezogene Beschilderung und Markierung. Deshalb ist es nötig, sich an den Hinweisen zu den zahlreichen Zwischenzielen zu orientieren. Außerdem wird dringend empfohlen, den Track im Tourenportal herunterzuladen und offline den Weg zu finden. Der Weg ist teilweise hochalpin (s. Hinweise bei den einzelnen Etappen im Tourenportal) und in diesen Bereichen nur von erfahrenen, trittsicheren, schwindelfreien und konditionsstarken Bergsteigern und Bergsteigerinnen zu bewältigen.

HINWEISE
Strecke: 168 km
Dauer: 13 bis 16 Tage
Aufstieg: 11.500 Hm
Abstieg: 11.800 Hm
Tiefster Punkt: 300 m NN
Höchster Punkt: 2.833 m NN
Klass.: Alpine Route

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WEGBESCHREIBUNG
Wir verlassen die Kasseler Hütte auf dem Zentralalpenweg Richtung Greizer Hütte. Nach wenigen Minuten biegen wir am Wegweiser Richtung Keilbachjoch nach links ab, es folgt ein steilerer Aufstieg Richtung Osten, dann wieder Südost. Auf 2.500 m NN umgehen wir rechts einen kleinen Tümpel. Etwa 300 Meter weiter biegt der Weg zur Wollbachspitze nach links ab. Nun beginnt ein zunehmend steiler werdender Anstieg, der weitgehend unter den Felsabstürzen der Hinteren Stangenspitze verläuft. Über die noch verbliebene Fläche des Östlichen Stilluppkees wird das Stangenjoch erreicht. Von hier geht es südwärts durch Blockwerk auf den Gipfel.

Die Wollbachspitze stellt den östlichen Eckpfeiler des Zillertaler Hauptkamms dar. Vom Stangenjoch aus erstreckt sich die mächtige Ahornkette Richtung Nord / Nordosten bis kurz vor Mayrhofen. Es besteht Steinschlaggefahr unterhalb der Felsabstürze der Hinteren Stangenspitze. Wegen Spaltensturzgefahr unbedingt auf dem Gletscher anseilen. Als Folge der Gletscherschmelze ist der Übergang vom Gletscher zum Gipfelgrat sehr schwierig geworden. Bei klarem Wetter gibt es eine phantastische Aussicht: Neben den Zillertaler Bergen die Dolomiten mit der Marmolada und das Rieserfernergebiet, Großglockner, Großvenediger, Ötztaler Alpen, Brenta, Adamello, in der Ferne Wendelstein, Kaisergebirge, Watzmann, Wetterstein und Karwendel.

HINWEISE
Strecke: 7,6 km (H+R)
Dauer: 9 Stunden
Auf- und Abstieg: 1.035 Hm
Tiefster Punkt: 2.177 m NN
Höchster Punkt: 3.210 m NN
Klass.: rot, Gletscher, Klettern 1. Grad

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WEGBESCHREIBUNG
Von der Hütte steigen wir auf dem beschilderten und markierten Weg ins Sonntagskar nach Osten auf. Nach etwa 1,5 km mit Querung des Sonntagskarbaches sowie kurzem Aufstieg über zwei Serpentinen zweigt der Aufstieg zu den beiden Gipfeln auf einer Höhe von 2.375 m – markiert aber weglos – nach rechts ab. Ab der Höhe von 2.600 Metern geht es nun zwischen zwei in West-Ost-Richtung verlaufenden Felsspornen weiter bergauf. Kurz vor Erreichen des Joschikopfs wird der Weg flacher und wendet sich nach Nordwesten. In 3.013 m Höhe ist der Sonntagskarkopf erreicht.

Mit diesen beiden Gipfeln im Ahornkamm zwischen der Vorderen Stangenspitze und der Rosswandspitze hat die Sektion einen neuen „Wanderdreitausender“ sowie einen Fast-Dreitausender „geschaffen“ und den größten Teil des Aufstiegswegs markiert. Der Sonntagskarkopf
(P. 3.013 auf der AV-Karte Zillertaler AlpenMitte, 2014) ist ein eigenständiger Berg, da die Schartenhöhe (Höhenunterschied von den Einsenkungen beiderseits des Bergs zum Gipfel) mehr als 30 Hm beträgt. Markiert ist der Weg bis in ca. 3.000 m Höhe. Die AV-Karte weist fälschlicherweise die Markierung bis zum P. 3.013 aus. Trittfestigkeit, Schwindelfreiheit, alpine Erfahrung und eine den aktuellen Verhältnissen entsprechende Ausrüstung müssen vorhanden sein. Der Joschikopf erhielt seinen Namen zu Ehren von Josef Nothegger, der seit über 50 Jahren auf der Kasseler Hütte arbeitet. Auch für die Erkundung und Markierung dieses Anstiegs ist die Sektion dem langjährigen Wegewart Winfried Klug und seinem Team zu großem Dank verpflichtet.

HINWEISE
Strecke: 6,5 km
Dauer: 6,5 Stunden
Auf- und Abstieg: 970 Hm
Tiefster Punkt: 2.177 m NN
Gipfelhöhe: Joschikopf 2.995 m NN
Sonntagskarkopf 3.013 m NN
Klass.: rot, ab dem Grat schwarz

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Weitere Tourenvorschläge und Downloads

Der Hüttenführer kann hier heruntergeladen werden.

© Sektion Kassel
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Eine Karte der Umgebung der Kasseler Hütte kann hier heruntergeladen werden (hochaufgelöst).

Wege und Routen können hier heruntergeladen werden.

Der Flyer mit der Beschreibung des Wanderwegs kann hier heruntergeladen werden.

Eine Beschreibung wird demnächst hier zum Download verlinkt.

Eine Beschreibung kann hier als pdf-Dokument heruntergeladen werden.

Der Flyer mit der Beschreibung des Wanderwegs kann hier heruntergeladen werden.

Auf der Seite des Deutschen Alpenvereins www.alpenverein.de finden sich weitere interessante Informationen und weitere Links.

Eine Beschreibung kann hier als pdf-Dokument heruntergeladen werden.